Was ist ein Familienzahnarzt?

Was ist ein Familienzahnarzt?

20 Februar 2018
 Kategorien: Zahnarzt, Blog


Der Beruf des Zahnarztes existiert in Europa seit dem siebzehnten Jahrhundert. Als Gründer der modernen Zahnheilkunde gilt der Franzose Pierre Fauchard, der 1723 sein Buch ‚Le Chirurgien Dentiste ou Traite des dents' (‚Der Zahnarzt oder die Behandlung der Zähne') veröffentlichte. 

Zahnbehandlungen werden bereits seit langem durchgeführt. Im Papyrus Ebers um 1600 vor Christus wie auch im Papyrus Smith um 1500 vor Christus wurden verschiedene Behandlungsmaßnahmen bei Zahnerkrankungen beschrieben. Im alten Rom waren für die Zahnbehandlung meistens griechische Sklaven zuständig, die ihre Freiheit erlangen konnten, wenn ihre Behandlung erfolgreich war, das heißt, wenn sie die Schmerzen beseitigen konnten. Im Mittelalter war die Zahnheilkunde überwiegend in der Volksmedizin und im Bereich der Mystischen verortet. Allerdings übten auch Mönche und Priester ärztliche und zahnärztliche Tätigkeiten aus. Dabei wurde ihnen von Badern assistiert. Auf dem vierten Laterankonzil von 1215 wurde den Priestern untersagt, medizinisch-chirurgische Maßnahmen vorzunehmen. Diese Aufgabe übernahmen die Bader und Barbiere. Sie durften auch Zähne ziehen. Erst ab dem achtzehnten Jahrhundert wurden Schulen für Zahnheilkunde gegründet.   

Nach erfolgreich absolviertem Studium erhält der Zahnarzt seine Approbation. Sie ist die Erlaubnis zur Ausübung des Berufes. Nach einer zusätzlichen Zeit als Assistenzzahnarzt kann er sich dann als Allgemeinzahnarzt in eigener Praxis niederlassen. Als Allgemeinzahnarzt hat er die einzigartige Möglichkeit alle Familienangehörigen eines Patienten zu behandeln, angefangen vom Kleinkind bis hin zu der Großelterngeneration. Die Qualifikation als Familienzahnarzt ist damit gegeben. Wie der ‚Hausarzt' kennt er alle Familienmitglieder. Er ist der erste Ansprechpartner bei zahnmedizinischen Fragen. Als Familienzahnarzt berät er junge Eltern hinsichtlich der Ernährung und Kariesprävention der Kleinkinder. Aber auch die Beratung werdender Mütter ist ein wesentlicher Punkt bezüglich möglicher Zahn- oder Zahnfleischprobleme während der Schwangerschaft. Die Prophylaxe ist ein Bereich, der alle Altersgruppen – vom Kleinkind bis zum Rentner – umfasst. Denn das Ziel ist, gesunde Zähne bis in hohe Alter zu erhalten. 

Eine familienzahnärztliche Praxis muss barrierefrei gestaltet sein, damit sie auch mit einem Kinderwagen oder einem Rollstuhl erreichbar ist. 

Der Familienzahnarzt hat im Gegensatz zu den Spezialisten, wie dem Kieferchirurgen oder Kieferorthopäden, die große Chance, seine Behandlungsmaßnahmen, die beim Baby oder Kleinkind begonnen wurden, über mehrere Jahre oder Jahrzehnte auf ihre Effektivität zu beobachten und zu überprüfen. 

Da der Familienzahnarzt nicht nur die Krankengeschichte, sondern auch die persönliche Situation der Patienten kennt, kann er mitunter bei psychischen Problemen oder Konfliktsituationen einen besseren Zugang zum Patienten haben als andere Spezialisten. Er hat dadurch die Möglichkeit, den Patienten gezielt an einen Facharzt zu überweisen. Das Modell ‚Familienzahnarzt' beinhaltet eine Fülle von Möglichkeiten für einen Zahnarzt, wie Zahnarzt Alexander Michajlov, aber auch für den Patienten. Die langjährige Bindung von Patienten-Familien und Zahnarzt ist auch eine Möglichkeit zur Kostensenkung im Gesundheitswesen.